Über Beschwerden im Enddarm spricht man nicht gern.
Dabei sind diese Erkrankungen weit verbreitet und können eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität mit sich bringen.
Erkrankungen des Enddarms sind vielschichtig und nicht immer handelt es sich um Hämorrhoidialbeschwerden.
Was passiert bei einer proktologischen Untersuchung?
Zunächst ist ein sehr ausführliches Gespräch zur Krankheitsvorgeschichte und den derzeitigen Beschwerden notwendig. Hilfreich sind dabei auch Unterlagen im Zusammenhang mit vorher schon durchgeführten Untersuchungen (Koloskopieberichte) und Therapien (Krankenhausentlassungsberichte).
Nach dem Gespräch wird eine Untersuchung der Analregion durchgeführt. Der Enddarm wird vorsichtig mit dem Finger ausgetastet, meist schließt sich eine Spiegelung der unteren 8 cm des Enddarms (Proktoskopie) an.
Weiterführende Untersuchungen bedürfen einer speziellen Vorbereitung. So wird vor einer Rektoskopie oder Sigmoidoskopie ein Einlauf verabreicht. Bei diesen Untersuchungen kann gleichzeitig eine Druckmessung zur Beurteilung der Schließmuskeltätigkeit durchgeführt werden.
Eine komplette Darmspiegelung bedarf einer Abführmaßnahme mittels eines Medikamentes (siehe Seite Darmspiegelung).
Zu diesen Untersuchungen wird bei der Erstvorstellung ein Termin vereinbart.
Therapeutisch kommen dann je nach Krankheitsbild medikamentöse Maßnahmen (Salben, Zäpfchen), Physiotherapie (Beckenbodengymnastik, bio feed back Therapie), Ernährungsberatungen, Beratungen zum Defäkationsverhalten, Beratungen zur Analhygiene oder auch operative Eingriffe zur Anwendung.